DAS PHÄNOMEN PITEŞTI – DIE „UMERZIEHUNG DURCH FOLTER“ - Filmvorführung und Diskussion
26.September 2012, 19.30 Uhr
Ort: Programmkino im Haus der Demokratie Leipzig, Bernhard-Göring-Str.152, 04277 Leipzig
Moderator: Helmuth Frauendorfer (Stellvertretender Leiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen)
Das Rumänische Kulturinstitut Berlin präsentiert in Zusammenarbeit mit der Archiv Bürgerbewegung e.V. , mit der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und dem IICMER (Institut zur Erforschung der kommunistischen Verbrechen und der Erinnerung an das Exil) den Film „Die Entlarvung“ von Nicolae Mărgineanu und laden im Anschluss zu einer Diskussion über die Ereignisse von Piteşti ein.
Das so genannte “Phänomen“ oder „Experiment“ von Piteşti wurde zwischen November 1949 und November 1951 in mehreren Gefängnissen des kommunistischen Rumänien vollzogen (schwerpunktmäßig in Piteşti und Gherla, aber auch in Târgu Ocna, Braşov sowie in den Zwangsarbeitslagern am Donau-Schwarzmeer-Kanal). Die dort inhaftierten jungen Menschen wurden von ihren Mithäftlingen systematisch grausamster und unmenschlichster körperlicher und psychologischer Folter ausgesetzt, um sie physisch und moralisch zu brechen. Rund 1000 Menschen fielen dem Foltersystem des „Phänomens von Piteşti“ zum Opfer, etwa 50 von ihnen kamen dabei ums Leben.
Der Dokumentarfilm „Die Entlarvung“ (120 Min., OmU)
Der Film beruht auf Berichten von acht Überlebenden des Foltersystems im Gefängnis Piteşti. Sie schildern die Qualen, denen sie etappenweise ausgesetzt waren, ihre seelischen Zustände und stellen allgemeine Überlegungen über den Zweck und die Folgen der Vorgänge an. Es sind emotionale Zeitzeugenberichte – hart, jedoch ausgeglichen, leidenschaftslos und ohne Hass. Der Film wird durch ein Bonuskapitel – „Über die Vergebung“ – ergänzt, in dem eines der Opfer und einer seiner Peiniger einander umarmen.
Der Film wurde mit der Unterstützung der Christlichen Stiftung Pfarrer Arsenie Boca, der Konrad Adenauer Stiftung, des Studios AGER Film und der Firma Asign Digital Graphics realisiert.
Quelle: Rumänisches Kulturinstitut Berlin