Reportage auf MDR Fernsehen: Einsam im Wolfsrevier
Foto: Herdenschutzhunde im Maramures - bei Borsa
MDR Fernsehen
Dienstag, 14. November 2017, um 21:15 Uhr
Reportage
Überall auf der Wiese verteilt - zerfetzte Tiere, Gedärme und Blut. Als Joachim Roloff aus Tangerhütte an einem Märzmorgen bei seinen 80 Schafen nach dem Rechten schauen will, traut er seinen Augen nicht. Um zu verstehen was hier geschehen ist, braucht er keinen Rissgutachter. Jetzt hat es auch ihn erwischt. 18 tragende Muttertiere überleben diesen Wolfsangriff nicht. Zwei Wochen später fallen Wölfe über eine weitere seiner Herden her und töten wieder 5 Tiere.
Schäfer Roloff hatte vorschriftsmäßig Elektrozäune aufgestellt, dafür wurde er vom Land finanziell unterstützt. Doch schützen konnten sie seine Tiere auch nicht.
ECHT-Moderator Sven Voss fragt: Wölfe neben Schäfern - Kann das gehen? Deshalb ist ECHT nach Rumänien gereist. Hier weiden etwa 200.000 Schafe in Nachbarschaft mit 3000 Wölfen und 5000 Bären. Wenn die Schäfer hier im Frühjahr mit den Tieren auf die Weiden ziehen, bleiben sie bei den Herden. Außerdem sind Herdenschutzhunde im Einsatz. Die Zahl der Risse durch Wölfe und Bären hält sich so in Grenzen, berichten uns Schäfer. Sie mögen die gefährlichen Räuber nicht, haben aber gelernt mit ihnen zu leben.
ECHT trifft Christoph Promberger in Rumänien. Der anerkannte Wolfsexperte sammelt hier seit Jahren Fakten zur Gefährdung durch diese Raubtiere. Wie ist die Prognose für die Zukunft? Der Wolf ist in einigen unserer Wälder wieder heimisch. Wird damit das Risiko für Haustiere oder sogar Menschen steigen?
Foto: Herdenschutzhunde im Maramures - bei Borsa
Hinweis: Sollten Urlauber auf Herdenschutzhunde in Rumänien treffen, ist besondere Vorsicht walten zu lassen. Empfehlung: Stehen bleiben und auf den Schäfer warten!
Foto: Kleine Schafherde im Maramures - bei Borsa
Quelle und Zusatzinformationen: programm.ard.de