Foto: Am Airport Henri Coanda Flughafen in Bukarest
Noch ist Rumänien trotz starker Zuwächse bei Urlaubern eher ein Geheimtipp.
Seit 2007 gehört Drakulas Heimat zur Europäischen Union, und Reisende finden immer mehr Flugverbindungen in das um die 20 Millionen Einwohner zählende Land.
Der wichtigste Flughafen und internationaler Knotenpunkt ist der Henri Coanda Flughafen (ehemals Otopeni) in der Haupstadt Bukarest. Mit einem Terminal und 24 Gates verbindet er Rumänien mit der weiten Welt. Inzwischen fliegen mehr als 50 Gesellschaften den Flughafen an, und mehr als 85 Städte sind nonstop mit Bukarest verbunden.
Rumänien, wie so viele Länder im Osten Europas, setzt zumindest derzeit allerdings noch mehr auf ursprüngliche Schönheit als auf Luxus, und das gilt auch für die Flughäfen.
Für die Skytrax World Awards, mit denen die besten Airports der Welt nach Befragung von Millionen Passagieren ausgezeichnet werden, sind sie keine Konkurrenz. Aber wer kann schon mit einem Flughafen wie dem sechsmaligen Sieger Changi in Singapur mithalten, der Passagieren ein Schwimmbad auf dem Dach, einen Sonnenblumengarten und zwei rund um die Uhr geöffnete Kinos mit den neuesten Blockbusterfilmen bietet, und das alles zum Nulltarif?
Die fast 13 Millionen Fluggäste, die im vergangenen Jahr über Bukarest Henri Coanda gereist sind, waren jedenfalls laut den meisten Bewertungen mehr als zufrieden. Auf den meisten Webseiten werden der Bukarester Riese sowie der kleinere, dem Geschäftsverkehr vorbehaltene Flughafen Bukarest Baneasa und auch Siebenbürgens einziger Flughafen Sibiu im Schnitt mit vier Sternen bewertet.
Erst seit 1968 gibt es überhaupt internationale Flüge nach Bukarest.
Sibiu (auf Deutsch auch als Flughafen Hermannstadt bezeichnet) ist seit 1992 für den internationalen Verkehr geöffnet und rechtzeitig für den EU-Beitritt erweitert und ausgebaut worden. Allerdings kam es dabei auch zu technischen Problemen.
Im vergangenen Jahr wurden hier fast eine halbe Million Passagiere abgefertigt, zweieinhalb Mal so viele wie noch 2011, und der Aufwärtstrend hält seit Jahren stetig an. Direktverbindungen bestehen unter anderem mit München, Stuttgart, Nürnberg, Dortmund und Wien.
Siebenbürgen – Drakula-Fans vermutlich eher als Transsilvanien bekannt – hat sich viel von seinem Kulturerbe bewahrt. Deutsche Einwanderer errichteten schon vor 800 Jahren trutzige Kirchenburgen und prachtvolle Städte.
Wörtlich übersetzt bedeutet Transsilvanien „jenseits des Waldes“. Die sagenumwobene Region im Herzen des Landes wird von den Karpaten umschlossen, in denen noch heute Wölfe und Bären beheimatet sind. Tiefe Schluchten, reißende Flüsse und schroffe Bergklippen bilden auch ohne Vampire eine spektakuläre Naturkulisse.
Deutlich näher an Bukarest befindet sich die 245 Kilometer lange Schwarzmeerküste. Feinkörnige, flach abfallende Strände locken Urlauber aus dem In- und Ausland an, und auch das zum Weltkulturerbe zählende Donaudelta trägt zur wachsenden Beliebtheit Rumäniens bei.
Bei um die zwei Flugstunden Entfernung von Deutschland tut dem auch ein Flughafen ohne besonderen Luxus keinen Abbruch.