Das Rumänische Kulturinstitut Berlin lädt zu einem historischen Referat
am 28. April 2020, 19:00 Uhr, als Livestream ein.
Thema: 1940 – Rumänien als Störfaktor der deutsch-sowjetischen Beziehungen
Referent: Prof. Dr. Ottmar Trasca aus Cluj-Napoca (Klausenburg)
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Prof. Dr. Ottmar Trasca wird einen hochinteressanten Vortrag (Vortrag als Livestream) zur rumänischen Geschichte des Jahres 1940 halten. Speziell geht es um das geheimes Zusatzprotokolls des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes und das Ultimatum der Sowjetunion, wonach die Truppen und die jeweilige Administration aus Bessarabien, der nördlichen Bukowina und dem Herza-Gebiet abzuziehen sind, sowie deren Folgen.
In Vorbereitung auf das Referat haben wir einen groben Abriss der geschichtlichen Abläufe in Rumänien ab den 30iger Jahren bis 1946 in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Die Zusammenstellung ist nicht vollständig und soll auch nur einen Überblick bieten. Auf eine Bewertung der geschichtlichen Abläufe wird an dieser Stelle mit Absicht verzichtet. Nur so viel: Es ist alles daranzusetzen, die Europäische Union zu stärken, um den Frieden in Europa zu sichern und so dem Weltfrieden näher zu kommen.
30iger Jahres des 20. Jahrhunderts
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· Steigende Anzahl der faschistischen Parteien · Besonders die faschistische Bewegung der Eisernen Garde (Legion des Erzengels Michael)
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10.12.1933
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· Premierminister Ion Duca löste die Eiserne Garde auf
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29.12.1933
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· Ermordung des Premierministers Ion Duca durch Mitglieder der Eisernen Garde auf einem Bahnsteig des Bahnhofs von Sinaia
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10.02.1938
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· Entlassung der Regierung durch König Carol II. und Einsatz einer Königsdiktatur · dadurch wurde eine neue Regierung mit Angehörigen der Eisernen Garde verhindert
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April 1938
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· König Carol II. ließ den Führer der Eisernen Garde Corneliu Zelea Codreanu verhaften
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Nacht vom 29.11. zum 30.11.1938
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· Ermordung von Corneliu Zelea Codreanu und weiterer Legionäre der Eisernen Garde
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07.03.1939
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· Regierungsbildung – Premierminister wurde Armand Călinescu
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13.04.1939
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· Frankreich und Großbritannien haben sich für die Sicherung der Unabhängigkeit Rumäniens verpflichtet
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23.08.1939
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· Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes durch Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow und Joachim von Ribbentrop
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01.09.1939
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· Beginn des 2. Weltkriegs
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21.09.1939
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· Premierminister Armand Călinescu wurde als Rache für die Ermordung von Corneliu Zelea Codreanu von Mitgliedern der Eiserne Garde ermordet
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26.06.1940
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· Ultimatum der Sowjetunion an Rumänien, die Truppen und die jeweilige Administration aus Bessarabien, der nördlichen Bukowina und dem Herza-Gebiet abzuziehen · ermöglicht durch ein geheimes Zusatzprotokolls des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes · am 24.06.2020 wurden Deutschland und Italien über das Ultimatum durch die Sowjetunion informiert
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28.06.1940
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· Beginn der sowjetischen Annexion
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04.07.1940
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· Regierungsbildung von Ion Gigurtu – Horia Sima, Führer der Eisernen Garde, wurde Minister in der neuen Regierung
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02.08.1940
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· Ausrufung der Moldauischen Sozialistischen Sowjetrepublik
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30.08.1940
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· Zweiten Wiener Schiedsspruch – die Nordhälfte Siebenbürgens musste an Ungarn zurückzugeben werden
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04.09.1940
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· Regierungsbildung eines „nationallegionären Staates“ durch die Horia Sima von der Eiserne Garde und General Ion Antonescu · Rumänien sah sich gezwungen, den Achsenmächten anzunähern · Verschärfung der antisemitischen Gesetze · 590.000 rumänische Juden wurden als staatenlos erklärt · im Anschluss: Vernichtung bzw. Ermordung von bis zu 280.000 Juden und bis zu 25.000 Roma
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07.09.1940
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· Vertrag von Craiova – Rückgabe des südlichen Teils der Dobrudscha an Bulgarien
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08.10.1940
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· die deutsche Wehrmacht überschritt die rumänische Grenze
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23.11.1940
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· Rumänien trat an der Seite der Achsenmächte in den Krieg ein
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20.01.1941
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· Versuch eines Staatsstreichs durch die Eisernen Garde · nach 4 Tagen wurde des Staatsstreiches von Ion Antonescu niedergeschlagen und die Eiserne Garde aus Regierung ausgeschlossen · der Staatsstreich war mit einem Pogrom gegen die Bukarester Juden verbunden
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22.06.1941
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· Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa)
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02.07.1941
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· Angriff auf die Bukowina und in Bessarabien, unter Beteiligung der rumänischen 3. und 4. Armee mit ca. 200.000 Soldaten
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bis 16.10.1941
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· Schlacht um Odessa unter mehrheitlicher Beteiligung der rumänischen Armee
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22.10. – 24.10.1941
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· Massaker von Odessa im Rahmen des Holocausts durch rumänische Truppen – zwischen 25.000 und 34.000 Menschen kamen ums Leben bzw. wurden ermordet
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bis 10.10.1941
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· bis ca. 1.700 km entfernten sich die rumänischen Verbände von Rumänien; zusammen mit der deutschen Wehrmacht in Richtung Osten
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23.08.1942 – 02.02.1943
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· Beteiligung an der Schlacht von Stalingrad · die beteiligten rumänischen Soldaten kamen in sowjetische Kriegsgefangenschaft oder fielen · im Anschluss: Rückzug nach Rumänien; mehr als 130.000 rumänischen Soldaten kamen in sowjetische Kriegsgefangenschaft
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13.07.1941 – 19.08.1944
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· Alliierte Luftangriffe auf die Erdölförderung bei Ploiești
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23.08.1944
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· erfolgreicher Staatstreich von König Mihai unter Beteiligung oppositioneller Politiker und der Armee · somit Beendigung der Diktatur von Ion Antonescu · im Anschluss: Wechsel Rumäniens auf die Seite der Alliierten · neuer Premierminister wurde Nicolae Rădescu
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Januar 1945
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· Verschleppung bis zu 70.000 arbeitsfähigen Rumäniendeutschen in sowjetische Arbeitsläger
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1946
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· Pariser Friedenskonferenz – Rumänien wurde nicht als Mitalliierter anerkannt · Rückgabe von Bessarabien und Nordbukowina an die Sowjetunion
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17.05.1946
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· Ion Antonescu wurde in Bukarest vom Volksgerichtshof als Kriegsverbrecher um Tode durch Erschießung verurteilt · am 01.06.1946 wurde das Urteil in Jilava vollstreckt
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Quelle + Zusatzinformationen: RKI Berlin
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